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Die Geschichte von Nafplion

Nafplio ist nicht nur eine der schönsten Städte in Griechenland sondern auch eine der ältesten Städte. In der fast 3500jährigen Geschichte von Nafplio hat kaum ein europäisches Volk seine Spuren nicht in Nafplio hinterlassen. In der Folge möchten wir Ihnen einen kleinen historischen Überblick über die Geschichte von Nafplion geben.

Bronzezeit & klassische Antike
Die erste Erwähnung der Stadt Nafplio findet sich im ägyptischen Ortsverzeichnis des Pharaos Amenophis III. aus dem Jahr 1350 vor Christus. Nafplio wird hier mit dem antiken Namen Nuplija oder Neply erwähnt. Nafplio geht auf die Gründung von Mykenern zurück, die in der Bronzezeit mit Städten wie Mykene und Argos eine Vormachtstellung auf dem Peloponnes besitzen. Nafplio verbündet sich im Messenischen Krieg von 464 vor Christus mit den Spartanern, was die Eroberung Nafplios durch Argos zur Folge hat. Nafplio dient bis zum Einfall der Römer Argos als Hafen.

Römische & byzantinische Zeit
Mit dem Niedergang Argos ist es auch mit Nafplio bergab gegangen. Nafplio versinkt in römischer Epoche zur Bedeutungslosigkeit und wird vollständig verlassen. Erst mit der Trennung des römischen Reiches in einen Ost- und Westteil gewinnt Nafplio, das sich auf dem Gebiet des Ostteils des byzantinischen Reichs befindet, wieder an Bedeutung. Byzanz erkennt die strategisch wichtige Lage von Nafplio und beginnt die Festung Akronauplia auszubauen. 1180 wird Leon Sgouros durch den byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos byzantinischer Stadthalter und erobert für Byzanz die Städte Argos und Korinth zurück.

Kreuzritter und Venezianer
Auf ihrem vierten Kreuzzug beschlagnahmen die Kreuzritter 1204 die Stadt und plündern sie. Das byzantinische Reich wird durch die Kreuzritter aufgelöst und in vier Staaten aufgeteilt. Nafplio wird dem Herzogtum Athen zugeschlagen. Bereits 1211 wird Nafplio zum ersten Mal von den Venezianern erobert. Die Venezianer verstärken die Festung Akronauplia und erbauen die Festung Palamidi. In Nafplio errichten sie viele Gebäude im venezianischen Stil ihrer Heimat. Neben dem Archäologischen Museum am Syntagma Platz, dem venezianischen Stadttor und den beiden Festungen sind die Spuren der Venezianer auch auf der kleinen vorgelagerten Insel Bourtzi noch heute zu sehen.
Nafplio ist in dieser Zeit Hauptstadt der venezianischen Provinz Morea und ist in Napoli di Romania umbenannt worden. All das soll den Venezianern aber nichts nützen. Die Osmanen vertreiben die Venezianer 1718 aus Nafplio.

Osmanen
Das schwächelnde Venedig wird 1718 aus Nafplio vertrieben. In dieser zweiten osmanischen Phase von Nafplio werden zahlreiche osmanische Gebäude und Moscheen in Nafplio gebaut. Nafplio verliert in den kommenden Jahren immer mehr an Macht innerhalb des osmanischen Reiches. So wird 1767 Tripolis anstelle von Nafplio zum Verwaltungssitz des Peloponnes gemacht. In Nafplio wird in dieser zweiten osmanischen Phase auch die sogenannte Vouleftiki Moschee erbaut. Die Vouleftiki Moschee wird in der Folgezeit noch eine bedeutende Rolle in der Geschichte von Nafplio und Griechenlands spielen.

Unabhängigkeitskrieg
Am 23. März beginnt auf dem Peloponnes und in anderen Regionen Griechenlands der Unabhägigkeitskrieg gegen die Türken (In Griechenland wird der Unabhängigkeitstag am 25. März gefeiert). Während im Norden Griechenlands der Aufstand von den Osmanen schnell niedergeschlagen wird, befreien die Griechen auf dem Peloponnes einige Regionen und Städte von der osmanischen Herrschaft. Die Festung Palamidi wird ab Dezember 1821 von den Griechen belagert und im Dezember 1822 eingenommen. Mit dem Fall der Festung Palamidi endet die osmanische Zeit in Nafplio.

Hauptstadt
Im Jahr 1829 wird Nafplio zur Hauptstadt des immer größer werdenden griechischen Staates. In Nafplio tagt das erste griechische Parlament. Die Sitzungen des ersten griechischen Parlamentes finden in der sogenannten Vouleftiki Moschee statt. Im Londoner Protokoll von 1830 wird von Großbritannien, Rußland und dem Osmanischen Reich die Zulassung eines griechischen Staates in Form einer Monarchie beschlossen. Zum ersten neuzeitlichen König von Griechenland wird der bayerische Prinz Otto I. Er erreicht auf der britischen Fregatte "Madagascar" am 6. Februar 1833 Nafplio. König Otto residiert in Nafplio bis die Hauptstadt 1834 nach Athen verlegt wird. Seit 1827 ist Ioannis Kapodistrias der erste griechische Präsident. Er ist der Sproß einer alten griechischen Familie, die ihre Wurzeln im byzantinischen Istrien haben (Kapodistrias = Kap de Istria). Ioannis Kapodistrias wird  am 9. Oktober 1831 (Julianischer Kalender: 27. September) vor der Kirche Agios Spyridon ermordet.

Theodoros Kolokotronis
Der bekannteste griechische Unabhängigkeitskämpfer ist Theodoros Kolokotronis. Kolokotronis wird in Griechenland auch "Geros tou Moria" (Der Alte von Moria) genannt. Theodoros Kolokotronis ist von Beginn an ein Gegner der sich in Griechenland etablierenden Regierung. Mit der Ermordung Ioannis Kapodistrias in Nafplio, fällt sein einziger Verbündeter in der griechischen Regierung aus. Theodoros Kolokotronis stellt sich von Beginn an gegen die Monarchie und gegen den bayrischen Prinzen Otto I., der durch die Weltmächte zum König von Griechenland bestimmt wird. Theodoros Kolokotronis wird am 7. Juni 1834 wegen der angeblichen Verschwörung gegen den König verhaftet und zum Tode verurteilt. Wegen befürchteter Unruhen in der Bevölkerung, die die Vollstreckung des Urteils zur Folge hätte, wird die Strafe zu zwei Jahren Haft umgewandelt, von der Theodoros Kolokotronis elf Monate im Gefängnis der Festung Palamidi absitzt.