Antikes Theater von Epidaurus - UNESCO Weltkulturerbestätte Griechenland
Das imposanteste und auch heute noch auffälligste Bauwerk von Epidauros ist zweifellos das große, in einen Hang gebaute Theater mit grandiosem Blick auf die Berglandschaft der Argolis. Es stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. (~ 330 v. Chr.), also aus spätklassischer Zeit. Besonders die große, halbkreisförmige Zuschauertribüne (koilon), die nach einem Umbau um etwa 170/160 v. Chr. bis zu 14.000 Personen Platz bietet, beeindruckt auch heutige Besucher. Die runde Orchestra, der Spielort des Chores im klassischen antiken Drama, wurde nach hinten von einem mächtigen Bühnenhaus (skene) abgeschlossen, von dem heute jedoch nur noch die Fundamente erhalten sind. Die Skene diente einst als Umkleidemöglichkeit, zur Lagerung wichtiger Theaterrequisiten und – nach einem Wandel in der Aufführungspraxis zu Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. – auch als Auftritts- und Spielort der Darsteller. Die Bühnenwand war entweder mit Bildern bemalt oder mit Tafeln behangen, wodurch für das jeweilige Stück die Theaterkulisse kreiert werden konnte.
Das Theater verfügt über eine exzellente Akustik, sodass man auch von den obersten Reihen jedes Wort verstehen kann. Erreicht wird dies vermutlich durch die nach unten gewölbte Form der Sitzsteine. Ein beliebter „Akustik-Test“ im Theater von Epidauros ist das Fallenlassen einer Münze auf die Steinplatte im Zentrum des Bühnenrings, das auch vom obersten Rang problemlos gehört werden kann.
Jährlich finden im Juli und August Theaterfestspiele statt. Inszeniert werden ausschließlich die antiken griechischen Dramatiker. Ein Besuch der Festspiele ist ein unvergessliches Erlebnis. Alle Vorstellungen beginnen um 21 Uhr und dauern bis ca. 23 Uhr. Der Kartenverkauf findet zur Zeit des Festivals in Epidaurus am Parkplatz statt, aber auch an der Abendkasse sind immer Tickets zu bekommen. Busservice zu den Vorstellungen gibt es ab Nafplion. Mehr Info zum Festival finden Sie hier.
Öffnungszeiten zur Besichtigung:
Winter: 08:00 - 18:00 Uhr
Sommer: 08:00 - 20:00 Uhr
Eintrittspreise:
- 12,00 Euro pro Person
- 6,00 Euro (reduziert für Besucher über 65 Jahre und Studenten außerhalb der EU)
- Studenten der EU und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt
Anfahrt:
mit dem Linienbus ab Nafplion: Mo - Sa: 10:30 Uhr und 12:30 Uhr
zurück ab Epidaurus: 15:40 Uhr und 18:10 Uhr
mit dem Auto: 35 km Route planen
Mykene - UNESCO Weltkulturerbestätte Griechenland
Die Anhöhe von Mykene war bereits seit 2500 v. Chr. besiedelt, die strahlendste Zeit in Ihrer gesamten Geschichte jedoch begann während der Bronzezeit um 1600 bis 1110 v. Chr., als die mykenische Kultur in voller Blüte stand und den östlichen Mittelmeerraum beherrschte. Laut Mythologie war Perseus der erste König von Mykene. Die strategisch einmalige Lage der Akropolis von Mykene - auf einem Hügel mit fantastischer Rundsicht über die Ebene von Argos - wurden durch die Befestigungsanlagen perfekt ergänzt. Nach der Mythologie erbauten die Zyklopen die Mauern um Mykene. Imposant: Das Löwentor, und der dahinterliegende Kreis der Königsgräber, Fundort der goldenen Totenmaske, die Agamemnon, dem Führer der Griechen gegen Troja, zugeordnet wurde.
Ausgrabungen
Im Jahre 1700 befreite ein venezianischer Ingenieur die Mauern Mykenes vom Schutt der Jahrhunderte und legte so das Löwentor wieder frei. Erste Zeichnungen von den Mauern, dem Löwentor und dem Grab des Atreus fertigte der französische Geistliche Michel Fourmont, der im Jahre 1729 Mykene besuchte, an. Um 1780 besichtigte Louis Fauvel die Ruinen und vermaß das Schatzhaus des Atreus. Als einer der ersten stellte der Engländer Lord Elgin 1802 Grabungen in Mykene an. 1868 besuchte der deutsche Archäologe und Troja-Entdecker Heinrich Schliemann die Stätte, begann jedoch erst 1876 mit Grabungen. 1877 führte Panagiotis Stamatakis die Ausgrabungen fort. 1884 und 1885 leitete Schliemann mit Wilhelm Dörpfeld eine erneute Ausgrabung.
Seit 1999 gehört Mykene gemeinsam mit Tiryns zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das archäologische Museum von Mykene ist nahe der Akropolis erbaut und hat einen Zugang zu dieser, um den Besuchern ein Gesamtbild über die Nutzung und Tätigkeit der Bauten und Gräber zu vermitteln. Besonders erwähnenswert die Rüstungen und Keramik aus der Blütezeit von Mykene und eine Sammlung wunderschönen Goldschmucks. Wer allerdingshier auf die originale sogenannte Totenmaske des Agamemnon hofft, wird enttäuscht sein. Die Totenmaske des Agamemnon befindet sich im Archäologischen Museum von Athen, in Mykene steht lediglich eine Kopie.
Öffnungszeiten zur Besichtigung:
- Winter: 08:00 - 18:00 Uhr
- Sommer: 08:00 - 20:00 Uhr
Eintrittspreise:
- 12,00 Euro pro Person
- 6,00 Euro (reduziert für Besucher über 65 Jahre und Studenten außerhalb der EU)
- Studenten der EU und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt
Anfahrt:
mit dem Linienbus ab Nafplion: Mo - Sa: 10:00 Uhr und 12:00 Uhr
zurück ab Mykene: 13:00 Uhr und 15:00 Uhr
mit dem Auto: 25 km Route planen
Archäologische Stätte Tiryns - UNESCO Weltkulturerbestätte Griechenland
Tiryns ist eine antike Stadt auf der Peloponnes nur knappe 5 km von unserem Haus entfernt. Die Stadt erstreckte sich auf einem bis zu 30 Meter hohen Kalkfelsen, der ca. 300 Meter lang und 40–100 Meter breit ist. Ursprünglich verlief die Küste näher an diesem Hügel vorbei. Der Ort war ab dem Neolithikum besiedelt. Vom dritten Jahrtausend v. Chr. an gehörte Tiryns zu den wichtigsten Zentren des bronzezeitlichen Europas. Der langgestreckte Siedlungshügel ist durch Gefälle und natürliche Gegebenheiten in drei Abschnitte unterteilt: Oberburg, Mittelburg und Unterburg. Dass sich dort bereits in der frühen Bronzezeit eine bedeutende Siedlung befunden hat, beweisen die Reste eines imposanten Rundbaus auf der Oberburg, um den herum weitere Bebauung aus jener Zeit festgestellt wurde.
Ausgrabung
Zwischen 1876 und 1885 wurden von dem deutschen Archäologen Heinrich Schliemann Ausgrabungen durchgeführt. Dabei konnte er auf dem höchsten Teil des Felsens die sogenannte Oberburg, einen mykenischen Palast, freilegen. Die späteren Grabungen unter der Leitung von Wilhelm Dörpfeld, Kurt Müller und Georg Karo, die in den Jahren zwischen 1905 und 1929 durchgeführt wurden, gaben weitere Rückschlüsse auf die einstmals hervorragende Bedeutung der Stadt in prähistorischer Zeit. Seit 1976 wird Tiryns wieder systematisch von deutschen Archäologen erforscht, bis 1986 unter der Leitung von Klaus Kilian, später unter der Leitung anderer Forscher der Universität Heidelberg und des Deutschen Archäologischen Instituts. Derzeit leitet Joseph Maran die Forschungsprojekte in Tiryns.
Öffnungszeiten:
- Winter: 08:00 - 18:00 Uhr
- Sommer: 08:00 - 20:00 Uhr
Eintrittspreise:
- 4,00 Euro pro Person
- 2,00 Euro (reduziert für Besucher über 65 Jahre und Studenten außerhalb der EU)
- Studenten der EU und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt
Telefonnummer: 0030-27520-22657
Anfahrt:
mit dem Linienbus ab Nafplion und zurück:
- Mo - Sa: halbstündlich ab 07:00 Uhr,
- So: stündlich ab 08:30 Uhr
mit dem Auto: knappe 5 km Richtung Argos Route planen
Das Heiligtum des Asklepios
Asklepios war der Sohn von Apollon und wurde von einem Kentauren erzogen und in der Heilkunde ausgebildet. Weil er als Arzt einen Toten wieder zum Leben auferweckte, erzürnte er Hades, den Herrscher des Totenreiches. Auf dessen Drängen wurde er von Zeus mit einem Blitz erschlagen, weil er sich erdreistet hatte, dem Willen der Götter entgegenzuwirken. Asklepios soll zu seinen Lebzeiten, bei Wanderungen oder auf dem Weg zu Kranken, immer eine Äskulapnatter dabei gehabt haben, die sich um seinen Wanderstab ringelte. Tatsache ist, daß in den griechischen Heiltempeln, die dem Gott Asklepios geweiht waren, Schlangen gehalten wurden. Heute ist der Äskulapstab das Symbol des ärztlichen und pharmazeutischen Standes.
Die bedeutendste und berühmteste Stätte des Asklepios war das Heiligtum in Epidauros, das in einem Hochtal, 9 Kilometer südlich vom antiken Epidauros gelegen ist. Die ältesten Überreste sind in das späte 6. Jh. v. Chr. zu datieren, so daß das epidaurische Heiligtum als eigentlicher Ursprungsort der Asklepios-Verehrung angesehen werden kann. Entsprechend dieser Vorstellung hat der dichter Isyllos den Geburtsort des Asklepios mit Epidauros benannt.
Wenn eine Person ein ernstes gesundheitliches Problem zu bewältigen hatte, kam man nach Epidauros, um zu beten. Der Glaube und die Ruhe der Landschaft wirkten sich sicherlich positiv auf die Psychologie des Patienten aus. Die Patienten genossen aber auch hervorragende medizinische Versorgung. Das ist an den chirurgischen Instrumenten ersichtlich, die dort gefunden wurden und im Archäologischen Museum in Epidaurus ausgestellt sind. So können wir sagen, daß Epidaurus in der Antike ein medizinisches Zentrum hohen Standards war. In Epidaurus wurden alle vier Jahre die Asklepeia durchgeführt. Zum Programm gehörten dramatische, musikalische und athletische Wettkämpfe sowie Pferderennen. Die Theatervorführungen verfolgten sowohl die Patienten als auch ihre Begleiter. Das Theater muß für die antiken Griechen ein Teil der therapeutischen Maßnahmen gewesen sein.